DVR-Themenheft zu Torsionsfeldern vom 12.01.2015
Dr. Marco Bischof: Torsionsfelder. Berichte aus der Forschung. Veröffentlichungen der Deutschen Vereinigung für Raumenergie – Forschungsbericht Nr. 1. Deutsche Vereinigung für Raumenergie (DVR), Berlin 2013.
In seiner Broschüre von 63 Seiten geht es dem Autor um „Torsionsfelder“, eine neue Art von Feldern, die durch die Arbeit der russischen Forscher Anatoly Akimow und Gennady Schipow bekannt geworden sind. Diese Felder sollen sich von den klassischen elektromagnetischen und Gravitationsfeldern fundamental unterscheiden.
Der Autor beschreibt den Ursprung der Torsionsfelder im Werk Nikolai Kozyrews, des russischen Astrophysikers, dessen Zeittheorie postuliert, dass die Zeit eine Energie ist, die sich durch eine Drehbewegung fortpflanzt und sich auf ein anderes System übertragen kann. Kozyrew machte viele Experimente zum Nachweis dieser Energie, die auch nach Kozyrews Tod fortgesetzt wurden.
In dieser Tradition standen Akimow und Schipow, die in den 80er Jahren die russische Torsionsfeld-Theorie entwickelten. Sie verbanden Kozyrews Vorarbeiten mit der sogenannten „Einstein-Cartan-Theorie“. Der französische Mathematiker Elie Cartan vermutete 1922, dass die Einsteinsche Raumzeitkrümmung mit einer sogenannten „Torsion“ einherging. Mit diesem Begriff bezeichnet man die Rotation (Drehbewegung) eines Körpers oder Feldes. Cartan entwickelte eine Theorie der Gravitation, die Torsion mit einschloss, aber 1922 kannte man den Elektronenspin noch nicht und Cartan fand kaum Anklang mit seiner Theorie. In der Regel gingen die Torsionsfeldtheorien, die von der Einstein-Cartan-Theorie abgeleitet wurden, davon aus, dass das Torsionsfeld statisch ist, sich nicht fortpflanzt und viel zu schwach ist, um beobachtbare Wirkungen auszulösen. Akimow und Schipow behaupteten jedoch, dass die Intensität der Wechselwirkungen zwischen dem Torsionsfeld und den Spins der Materieteilchen sehr viel höher ist.
Bischof beschreibt die Entwicklung der russischen Torsionsfeldtheorie und der Kampagne gegen sie, die Vertreter der Russischen Akademie der Wissenschaften seit den 90er Jahren gegen sie führen, ausführlich. Er erklärt die Experimente, die die russische Torsionsfeldforschung mit verschiedenen Torsionsfeldgeneratoren gemacht hat und kommt auch auf die „Mikroleptonen-Theorie“ zu sprechen, die eine andere Forschungsgruppe im Zusammenhang mit der Torsionsfeldforschung macht und die Anwendung in der Öl-, Erz-, Metall- und Edelsteinförderung findet. Der Autor kommt dann auf die Möglichkeit von Raumantrieben auf Torsionsfeld-Basis zu sprechen, wofür Schipow eine Firma in Thailand gegründet hat, und schließlich ist ein langes Kapitel der Aufnahme und Überprüfung der russischen Torsionsfeld-Theorien im Westen gewidmet.
Neben der Mainstream-Torsionsfeld-Forschung, der sogenannten „Einstein-Cartan-Sciama-Kibble-Theorie“, hat sich eine Reihe von Physikern auch mit der russischen Torsionsfeld-Theorie von Schipow beschäftigt. Zu ihnen gehören neben Robert Kiehn, Richard Hammond, Myron Evans, Paul A. Murad auch der umstrittene und exzentrische amerikanische Physiker Jack Sarfatti. Auf ihn wird besonders eingegangen, weil er der Organisator einer Konferenz über „Torsion in General Relativity and Unified Field Theories“ im Jahre 2000 war, wo die Vertreter der beiden Richtungen der Torsionsfeld-Theorien, der Einstein-Cartan-Theorie und Schipow, zusammentrafen. In diesem Zusammenhang wird auch Joseph Firmage behandelt, der durch seine Gründung der „International Space Sciences Organization“ (ISSO) finanziell das Treffen ermöglichte, eine für die Geschichte der Außenseiterwissenschaft hochinteressante Abschweifung vom Thema.
Die folgenden Kapitel umfassen einen Beitrag über Myron Evans und seine „Einstein-Cartan-Evans“-Theorie, Claude Swanson, der in seinem Buch „Life Force“ Biophotonentheorie und Torsionsfelder in einen Zusammenhang bringt, und schließlich Serge Kornbach, der eine neue Phase der Torsionsfeld-Forschung zu eröffnen verspricht. Kornbach ist ein Russe, der nach Deutschland ausgewandert ist und als Robotik-Spezialist an der Universität Stuttgart tätig ist. Er hat in seinem Aufsatz „Unconventional Research in USSR and Russia“ (2013) die Geschichte der Torsionsfeldforschung in Russland aus der Insider-Perspektive behandelt und hat in anderen Aufsätzen über eigene Experimente berichtet, die einen neuen Ansatz in der Torsionsfeldforschung verfolgen und eine neue Phase in dieser Forschung einzuleiten versprechen.
Beim Autor Marco Bischof ist es eine Selbstverständlichkeit, dass die Broschüre durch ein ausführliches Verzeichnis der Quellen, Referenzen und Links zum Thema Torsionsfelder ergänzt wird.
M.B.
Die Broschüre kann für den Preis von 19,90 Euro in DVR Geschäftsstelle per Email bestellt werden.